Ziel ist herauszufinden, wie sich Gestaltung als gewinnbringender Teil eines übergreifenden Zusammenleben innerhalb einer Gesellschaft umsetzten lässt. Social Design ist ein feststehender Begriff in der Designtheorie und beschreibt vereinfacht ausgedrückt die Gestaltung im Kontext von sozialen Strukturen. Doch was bedeutet das? Und welche Konsequenzen hat es?
Der Begriff sozial ist rückführbar auf lat. sociālitās gleichbedeutend mit „Geselligkeit“. Abgeleitet von dem Adjektiv sociālis „gesellschaftlich/gesellig“ und dem socius für „Genosse/Kamerad“. Die Soziologie, eine Wissenschaft die sich mit der Entstehung und Entwicklung gesellschaftlicher Phänomene beschäftigt und zum Ziel gesetzt hat diese zu betrachten, analysieren und zu erklären, beschreibt den sozial Begriff als eine Gruppe von Personen, deren Zusammengehörigkeit durch übereinstimmende Normen, Interessen und Ziele definiert wird. Sozial ist demnach gleichzusetzen mit einer Gemeinschaft, Gesellschaft oder einem Zusammenschluss von Menschen.
Im Kontext von Produktdesign bedeutet dies, das Gestalten von Gesellschafts- oder Gemeinschafts relevanten Produkten. Eine Gestaltung thematisiert demzufolge, neben Funktion und Ästhetik, auch den Einfluss auf eine Gesellschaft. Lösungsorientiertes, Nutzerzentriertes und Gesellschaftsrelevantes Design trägt Werte und Prinzipien in sich und vermitteln diese einer Gemeinschaft. Das Design besitzt die Großartigkeit, sich mit komplexen Strukturen zu beschäftigen und zielorientierte Ansätze zu erarbeiten. Dabei ist die Form und Ausprägung von Social Design Projekten nicht festgelegt und können sowohl aktiv, passiv oder prozesshaft entwickelt werden. Doch was bedeutet dies konkret?
Am besten erklärt sich dieser Ansatz an einem Beispiel. Kommen wir als Fremder in ein neues, unbekanntes Land an, gibt es zwei Möglichkeiten des Ankommens. Die Eine positiv, die Andere negativ. Reisen wir beispielsweise an einen Urlaubsort und werden dort lächelnd, mit einem Getränk, gemachtem Hotelzimmer empfangen, stimmt uns das positiv. Sind wir geflüchtet, leben in Angst und Ausweglosigkeit, kommen an der Grenze oder einer Hilfsunterkunft an, in der wir auf Unbekanntes stoßen, mit hunderten Anderen in einem Raum schlafen, kein Eigentum besitzen und in Unwissenheit leben, stimmt dies negativ. Doch der Moment des Ankommens kann nachhaltig positiv gestimmt werden. Dies kann durch ganz unterschiedliche Faktoren geschehen, Menschen die einen lächelnd Begrüßen, ein warmes Essen überreichen oder eine Geste des Respekts und Anerkennung entgegen bringen. Es kann die Gestaltung des Raumes sein, in dem ich Ankomme, das Layout meines Asyl-Antragsformular oder die wohltuende Form der Schale in der eine warmen Mahlzeit wartet. Gestaltung hat einen großen Anteil daran, welche Emotion eine Person entwickelt oder besitzt und entsprechend auch die einer Gemeinschaft.
Der Designbegriff hat sich im Laufe der Zeit stark weiterentwickelt. So ist auch das Social Design in einer Entwicklungsphase. „Social-Design-Solutions“ sind mein Ansatz im Kontext von Gesellschaftsrelevanter Gestaltung Produktlösungen zu entwickeln.